Eigentlich würde ich keinen Thread über das Spiel aufmachen wollen, aber Glayd hat danach gefragt.
Die kurze Geschichte: Mass Effect ist aus meiner Sicht wie eine Frau. Es hat sehr große Reize, letztendlich kann es ich es aber weder verstehen noch für mich erschließen.
Ich hab es mir am Montag in freudiger Erwartunghaltung gekauft. Hab auch sogar 6 Stunden angesammelt, irgendwie. Dieser Mix aus Science Fiction und RPG hat mich schon immer interessiert, v.a. seit ich Star Trek mag, aber bis auf Star Control 2 und Freelancer hab ich da noch nicht wirklich was gespielt. Und ironischerweise kam ich mit den beiden obigen Titeln auch nicht klar, weshalb ich da auch nach ca. 6 Stunden aufgegeben hab.
An sich ist Mass Effect ja richtig cool. Nach einem kurzen Prolog-Kapitel bekommt man einen Auftrag und ein Raumschiff, um diesen auf eigene Faust auszuführen. Oder auch nicht. Weil man lieber Sidequests macht, oder wel man es einfach nicht schafft.
ich verstehe dieses Spiel nicht. Es gibt vier Waffen, Pistole, Schrotflinte, Sturmgewehr und Präzisionsgewehr. An sich ist ja auch klar, welche Waffe für was ist: Sturmgewehr für viele kleine Ziele, Schrotflinte für nahe Ziele, Präzisionsgewehr für weit entfernte Ziele. Aber mit diesen drei Waffen treffe ich nichts. Wenn ich das Präzisionsgewehr auswähle, bekomme ich ein Fadenkreuz, das so groß ist wie der Bildschirm, und alles was in diesem Fadenkreuz ist wird vielleicht(?) getroffen.
Die einzige Waffe, mit der ich sicher treffe, ist die Pistole. Nur die ist halt ineffizient, wenn man gegen zwei Ghet-Titanen kämpft. Es ist nicht sehr kampflastig, aber wenn es einen Kampf gibt, sitze ich da recht lange dran. Vor allem merke ich nicht, wenn ich getroffen werde, und irgendwann liegt mein Commander tot am Boden und ich denke nur "ups, hab ich gar ned mitbekommen."
Es gibt noch paar andere Dinge, die ich nicht verstehe. Z.B. warum keines meiner Squad-Mitglieder, das Erste Hilfe kann, den entsprechenden Skill im Skill-Menü hat. Und warum das Medigel, wenn ich es dann halt selbst benutze, manchmal die Hälfte meiner HP heilt und manchmal meinen kompletten Squad komplett. Oder warum ich Radioaktive Munition verwenden sollte, wenn die als einzigen Effekt meine Waffenüberhitzung beschleunigt.
Was mich aber jetzt erst mal demotiviert hat, war ein Kampf, den ich einfach nicht gewinnen konnte. Ich wurde in einem kleinen Raum von 3-4 Leuten angegriffen, überlebte im Schnitt so drei Sekunden. Das Spiel hat vorher automatsich gespeichert, also hab ich immer und immer wieder die Dialogschnipsel weggedrückt, 3 Sekunden gekämpft, und verloren. Beim zehnten Mal hab ich es irgendwie geschafft. Durch Glück, denke ich. Weitergespielt, Sidequests gemacht, Items verkauft, Aufrüstung verbessert und so. Und dann wurde ich irgendwann gekillt. Und hatte natürlich ewig nicht mehr gespeichert. Mein neuester Spielstand war der Autosave VOR dem Kampf, mit dem ich solche Probleme hatte.

Das demotiviert mich aber bei Weitem nicht so sehr wie die Tatsache, dass ich jetzt die ganzen Ausrüstungsdinger neu verteilen darf und weiß, dass ich es eh nicht mehr so hinbekomme wie beim ersten Mal. Und das ist irgendwie wichtig für mich in RPGs. Ich weiß dass man jederzeit speichern kann, aber wenn da nicht ständig diese blinkenden Pyramiden kommen, vergesse ich das.
Wahrscheinlich werde ich mich trotzdem nochmal dransetzen, wie ich halt auch bei einer Frau, von der ich weiß dass sie unerreichbar ist, trotzdem immer noch hoffen würde dass es vielleicht doch irgendwie klappt. Evtl. spiele ich aber noch was Endless Ocean und kaufe mir danach ein anderes, schönes Casual Game. Denn nach Mass Effect fühle ich mich irgendwie wie die größte Nulpe, die ihr erstes Videospiel in der Hand hat und denkt "och, das ist alles zu kompliziert für mich..."