Alan Wake
Gab zwei Sachen die mich massiv gestört haben. Punkt eins, das Gameplay. Ich weiß ja nicht wo man das beigebracht bekommt, dass Horrorspiele schlechtes Gameplay haben
müssen, aber fast jeder, der eins programmiert hat, scheint an dieser Schule unterrichtet worden zu sein. Ich verstehe es ja, wenn man den Hauptcharakter eher träge gestaltet, damit das gemächliche Tempo zur Atmosphäre beiträgt, aber wenn die Gegner agil sind wie sonst was, erwarte ich auch, dass ich eine entsprechende Steuerung an die Hand bekomme. In Alan Wake gibt's ständig Spielsituationen in denen man weiß, dass man, egal was man macht, nur noch ein paar Sekunden zu leben hat, weil die Steuerung einfach keine Möglichkeit hergibt, in dieser Situation noch zu entkommen. Außerdem ist das Spiel auch so schon extrem unfair und ich
schwöre, dass es Gegner direkt hinter Alan spawnen lassen kann, die ihm dann eins überbraten. Es gab doch ständig Situationen wo man einen Weg entlanggelaufen ist, vor einem war alles frei und dann ist die Kamera rausgezoomt, um zu zeigen, dass hinter Alan Gegner angerannt kommen. Wenn man sich dann umgedreht hat, hat man sofort von hinten einen übergebraten bekommen, obwohl vor 2 Sekunden noch alles frei war in der Richtung.
Punkt zwei, dass es ab Kapitel 4 in einen stupiden 3D-Shooter degenriert. Da kam dann auch extrem stark zu tragen, was Brollonks mal gesagt hat, dass man immer sofort sieht, wo Gegner auftauchen. Man läuft einen Pfad entlang und kommt an eine Lichtung, wo ein Auto steht, an das Auto angelehnt ein Haufen Waffen und Munition und schräg vor dem Auto sind zwei Scheinwerfer. Wie, kommen hier etwa Gegner??? Oder wenn die NPCs sagen dass sie für irgendetwas Zeit brauchen, weil mal wieder ein Schloss klemmt, kann man sich auch sicher sein dass man danach die Stellung gegen ein paar Gegnerwellen verteidigen muss. Und irgendwie ist es auch das abwechslungsärmste Spiel aller Zeiten. Selbst Dynasty Warriors 7 hatte nach EInführung der Belagerungswaffen mehr Abwechslung.
Es bleibt die Story, die einen sehr guten Ansatz hat, ab der Hälfte des Spiels aber zugunsten der - nicht mal guten - Action in den Hintergrund rückt. Mir kam es hier in etwa vor wie beim Film "Butterfly Effect", wo sie sich auf einem sehr guten Ansatz ausgeruht haben, ohne darauf eine echte Story aufzubauen, die das Potential des guten Ansatzes ausnutzen würde. Nachdem der Ansatz erklärt war, kam maximal pro Kapitel ein Puzzlestück zur Handlung dazu, und das Ende... das Ende hab ich nicht 100%ig verstanden, glaube ich.
Nun ja. Ich will das Spiel jetzt nicht schlecht machen, aber nach den ersten drei Kapiteln musste ich mich erst mal fragen, warum es so viele Leute gibt, die das Spiel nicht mögen. Nachdem ich nun komplett durch bin, weiß ich es. Der Titel hatte durch das sehr schöne Setting und die irgendwie halt doch intressante Story definitiv seine guten Seiten, aber baut zum Ende hin immer mehr ab. Bin mal auf die DLCs gespannt, die ich mir sicher noch ansehen werde die Tage.
6.5/10