Also gut, habs jetzt durchgespielt, weiß jetzt nicht die genaue Spielzeit, aber muss schon sagen, dass das Spiel schon wirklich kurz ist.
Das Spiel ist tatsächlich nicht leicht zu bewerten, da hatte der Vyse schon wirklich einen schweren Job. Was es so schwierig macht ist diese riesige marginale zwischen den Guten Elementen des Spiels und den schlechten. Im Endeffekt ist es dann tatsächlich super objektiv, ob man das Spiel gut findet oder auch einfach nur mittelmäßig oder schlecht, es gibt wirklich jeweils genug Beispiele für jede der Positionen. Deshalb ist es bei diesem Spiel auch tatsächlich im Endeffekt egal, welche Note es kriegt.
Die Grafik würde ich allerdings als sehr gut einstufen, alles in allem sehr stimmig und einfach nur gut. Super gut ist ebenfalls der Sound, wozu ja auch die deutsche Sprachausgabe gehört. Vorallem der Sound ist richtig gut geworden, der Sound ist es auch, der sehr gut zur gesamten Atmosphäre beiträgt.
Schlecht hingegen sind die sehr monotonen kämpfe, ich hab mich teilweise sogar wirklich geärgert, wenn zu oft gekämpft werden musste, weil es einfach langweilig ist. Die Steuerung, die wir ja in ähnlicher Weise schon aus RE gewöhnt sind, fand ich sogar teilweise schlimmer, da die zumindest schneller laufen, bzw. generell schneller sind. In Wirklichkeit sind natürlich aber beide Steuerungsvarianten gleich grausam. Die Steuerung macht das Spiel erst so richtig schwer, obs nun das dirigieren des Charakters durch kleine Passagen ist oder vor (End)Gegenern weglaufen, es ist echt nicht einfach, da der Charakter so träge ist. Auch die Gesten die man ja oft genug benutzen muss, werden nicht immer erkannt, wahrscheinlich eher ein Problem der WiiMote und nicht der Entwickler. Aber warum zum Teufel war es bei mir so, dass die beiden Gesten nach vorn (also mit jeweils der WiiMote als auch dem Nunchuk, generell funktioniert haben, nur bei dem fliegenden Zwischengegner irgendwie nie so richtig funktionieren wollte? Bin deshalb, vor allem beim ersten Treffen oft gestorben und hab mich schwarz geärgert.
Herausragend und was ich so noch nie bei einem Spiel gesehen habe, war allerdings die Plausibilität der Story und wie gut alles zusammengepasst hat. Die Welt in der das Spiel spielt und alle Spielelemente passen perfekt zusammen!! Alles was passiert hat einen Grund, alles was dargestellt wird hat seine Berechtigung dargestellt zu werden. Das ist tatsächlich sehr selten bei einem Spiel.
Bei RE ist es ja z.B. so, dass es schier unendlich Gegner gibt. Ja. Aber woher kommen diese Gegner? Es waren ja davor Menschen, die ja vorher auch ihr Leben gelebt haben. Aber die Zahl derer, die infiziert auf dich zustürmen und die Anzahl, die in dem Dorf in RE4. Genauso der Händler in RE4 oder die herumliegende Munition.
Bei Cursed Mountain ist tatsächlich alles super Stimmig. Die Gegener kommen aus dem Bardo, haben aber vorher in den zahllosen Klöstern gelebt, oder waren Bergsteiger deren Körper man ja sogar noch gesehen hat.. Indem man die Bewegungen mit dem Kontroller macht, die Eric dann ebenfalls auf dem Bildschirm vollführt, erlöst man die Geister, weil diese Bewegungen alte Rituale sind. Energie kriegt man, indem man die Heiligen Räucherstäbchen verwendet um die Luft zu reinigen. Die Waffen mit denen man kämpft, sind alte Religiöse Gegenstände, der Grund, warum all diese Geitser aus dem bardo kommen ist auch Schlüssig.
Ich bin von dieser Seite des Spiels fasziniert und einfach hin und weg! Es ist den Entwicklern tatsächlich gelungen eine in sich Stimmige Welt zu schaffen, indem auch die Spielmechaniken, die ja nun mal sein müssen, wie Kämpfen, Speichern, Energie wiederauffüllen, nahtlos und perfekt ins Spiel einzubauen.
Wie ich finde ist das spiel in dieser Beziehung einzigartig gut! Ich hab so etwas tatsächlich noch nie in einem Spiel gesehen!
„Das Rationale am Menschen sind seine Einsichten, das Irrationale, daß er nicht danach handelt.“
Friedrich Dürrenmatt